Das bedeutet: Es strömt nach jedem Herzschlag Blut aus der Hauptschlagader zurück in die linke Herzkammer. Das Herz kann nicht mehr richtig arbeiten. Wie wird Aortenklappeninsuffizienz behandelt? In häufigen Fällen ist eine Reparatur der Klappensegel möglich. Das nennt man Aortenklappenrekonstruktion. In seltenen Fällen muss die Aortenklappe durch eine biologische oder mechanische Aortenklappe ersetzt werden - dies erläutern wir oben unter dem Begriff Aortenklappenersatz. Wurde eine Aortenklappeninsuffizienz diagnostiziert und eine Operation empfohlen, führen wir nochmals eine ausführliche Untersuchung mittels Ultraschall oder Schluckultraschall durch. Anschließend erfolgt eine Bewertung, ob die Aortenklappe repariert werden kann. Der Operateur entscheidet nach verschiedenen Untersuchungen und Befragungen bei jedem Patienten individuell, welche Reparaturmethode zur Anwendung kommen kann. Am Herzzentrum Leipzig setzen wir ausschließlich modernste Verfahren dafür ein. Wie läuft eine Aortenklappenrekonstruktion ab?
Wie läuft die Operation ab? Am Tag Ihrer Aufnahme führen wir eine ausführliche Befragung sowie eine Prüfung ihrer Unterlagen durch. Zudem erfolgen notwendige Untersuchungen, etwa Blutuntersuchungen, Röntgen und Ultraschall. Sind alle Unterlagen und Untersuchungen vollständig, sprechen Sie mit dem Operateur und dem Narkosearzt, die Sie über Ihre notwendige Operation aufklären. Die Operation findet am nachfolgenden Tag in Vollnarkose statt. Der Zugang zur Aortenklappe erfolgt standardmäßig über eine Teileröffnung des Brustbeins oder über einen kleinen Schnitt an der rechten Seite des Brustkorbes. Dann wird das Herz mit der Herz-Lungen-Maschine verbunden und das Herz stillgelegt. Anschließend wird die erkrankte Aortenklappe herausgeschnitten und eine neue Herzklappe eingenäht. Nachdem wir die Funktionstüchtigkeit der neuen Klappe erfolgreich getestet haben, wird die Herz-Lungen-Maschine entfernt und die Haut sorgfältig verschlossen. Anschließend wachen Sie im Aufwachraum aus der Vollnarkose auf.
Eine typische oder vermehrte Komplikation der Ross-Operationen betrifft die lange Operationszeit mit vermehrten Nachblutungen. Homografts von Organspendern verlieren durch das Einfrieren bei -130 bis -150 Grad Celsius im Stickstoffdampf einen großen Teil ihrer immunologischen Kompetenz, hierdurch wird eine Abstoßungsreaktion größtenteils verhindert. Eine Blutgruppenkompatibilität ist nicht notwendig, auch Versuche einer immunsupressiven Therapie mit ASS oder Cyclosporin konnten jedoch nicht die frühe Verkalkungstendenz bei Kindern verbessern. Denkbar sind Übertragungen von Infektionskrankheiten: Testungen auf HBV, HCV, HIV und Lues schließen eine Infektion durch Prionen oder weitere Viren nicht aus. Die Verfügbarkeit von Spendeorganen schränkt den Einsatz der Ross-Operationen als Aortenklappenersatz ein. Durch gesetzliche Änderungen sind zusätzlich viele Homograftbanken in Deutschland geschlossen worden und die Preise für entsprechende Herzklappen explodiert. Im Nachgang der OP besteht eine erhöhte Gefahr der Undichtigkeit des Autografts (Aortenklappeninsuffizienz) und sowie das Risiko der Verkalkung des Homografts mit erneuter Stenose oder Insuffizienz.